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Windows-Ausfall sorgt weltweit für Probleme

Windows-Ausfall sorgt weltweit für Probleme

Am Freitag, den 19.07.2024, erlebte die Welt einen massiven Störfall, der von einem fehlerhaften Software-Update verursacht wurde. Ausgerechnet ein IT-Sicherheitssystem des Herstellers Crowdstrike, das für seine Rolle im Schutz vor Cyber-Bedrohungen bekannt ist, entpuppte sich als Ursache für einen weitreichenden Ausfall. Der Software-Fehler führte zu erheblichen Problemen in verschiedenen Lebensbereichen und betraf zahlreiche wichtige Sektoren. Einige Fluggesellschaften sowie Banken und Medien meldeten zahlreiche Probleme.

Die Störungen in der Luftfahrt waren besonders gravierend. In Deutschland musste der Flughafen Berlin zeitweise nahezu vollständig den Betrieb einstellen und die Auswirkungen waren in mehreren Städten spürbar. Flughäfen wie München, Hamburg, Köln und Stuttgart hatten erhebliche Schwierigkeiten, während auch internationale Flughäfen auf Mallorca und in Warschau betroffen waren. Die Fluggesellschaft Eurowings strich mehr als 80 Flüge, um die IT-Systeme zu entlasten, konnte jedoch am Abend Entwarnung geben und plant eine Rückkehr zum Normalbetrieb für den Samstag.

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein sah sich gezwungen, alle geplanten Operationen sowohl in Kiel als auch in Lübeck abzusagen. Ähnliche Probleme traten auch in den Niederlanden auf. Im Einzelhandel musste der Lebensmittelhändler Tegut vorübergehend alle seine 340 Märkte schließen. Auch Apotheken waren betroffen, da Patienten Schwierigkeiten beim Einlösen von E-Rezepten hatten, und einige Bankkunden konnten an Geldautomaten kein Bargeld abheben.

Die Auswirkungen des Software-Fehlers waren auch in der Verwaltung spürbar. Bürgerämter in München hatten Schwierigkeiten bei der Anmeldung von Autos, und mehrere Kreis- und Stadtverwaltungen, darunter in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, waren betroffen. Das Bundesinnenministerium bestätigte, dass Betreiber kritischer Infrastrukturen ebenfalls Beeinträchtigungen erfuhren.

Die globalen Auswirkungen waren ebenfalls beträchtlich. In den USA stoppte die Luftfahrtaufsicht FAA den Flugverkehr für Airlines wie United, American und Delta. In Großbritannien waren der Nachrichtenkanal Sky News und das wichtigste Bahnunternehmen betroffen, und auch die Börse in London verzeichnete Probleme. Crowdstrike, die IT-Sicherheitsfirma aus Texas, bestätigte, dass es sich nicht um eine Cyberattacke, sondern um einen Fehler in einem Update der Software für Windows-Computer handelte. Laut Unternehmenschef George Kurtz wurde das Problem identifiziert, isoliert und ein Fix wurde bereitgestellt.

Der Vorfall hat gezeigt, wie stark unsere moderne Infrastruktur voneinander abhängig ist und wie anfällig sie auf technologische Pannen reagieren kann. Dieser Tag verdeutlicht die Notwendigkeit robuster Notfallpläne und flexibler Systeme, um die Auswirkungen solcher Störungen auf ein Minimum zu reduzieren.

 Unternehmen und Mitarbeiter müssen vorbereitet sein:

  • Überprüfung und Aktualisierung der Notfallpläne: Unternehmen sollten ihre bestehenden Notfallpläne einer gründlichen Überprüfung unterziehen und sicherstellen, dass sie auf dem neuesten Stand sind. Es ist wichtig, dass diese Pläne detaillierte Protokolle für den Fall eines IT-Ausfalls enthalten und regelmäßig getestet werden.
  • Schulung der Mitarbeiter: Alle Mitarbeiter müssen in den Notfallplänen geschult werden. Jeder sollte genau wissen, welche Schritte im Falle eines Systemausfalls zu unternehmen sind, um den Betrieb so schnell wie möglich wiederherzustellen und die Auswirkungen auf die Passagiere und Kunden zu minimieren.
  • Kommunikationsstrategien entwickeln: Ein effektives Kommunikationssystem ist entscheidend. Unternehmen müssen sicherstellen, dass es klare Kommunikationswege gibt, um alle betroffenen Parteien – einschließlich Passagiere, Kunden und Mitarbeiter – schnell und umfassend zu informieren.
  • Zusammenarbeit mit IT-Spezialisten: Unternehmen sollten eng mit IT-Spezialisten und externen Dienstleistern zusammenarbeiten, um präventive Maßnahmen zu ergreifen und schnell auf technische Probleme reagieren zu können. Regelmäßige Wartung und Updates der Systeme sind unerlässlich.
  • Szenarien durchspielen: Notfallübungen sollten regelmäßig durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten im Ernstfall wissen, was zu tun ist. Diese Übungen helfen, Schwachstellen in den Notfallplänen zu identifizieren und Verbesserungen vorzunehmen.

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