NIS-2-Richtlinie; NIS2-Richtlinie

DIN SPEC 27076 - IT-Sicherheitsberatung für KMU bis zu 50 Mitarbeiter

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) verfügen häufig nicht über eigene IT- und IT-Sicherheitsabteilungen und wissen daher oft nicht, was sie für ihre IT-Sicherheit tun müssen. Deshalb bleibt die IT-Sicherheit oft unter dem erforderlichen Niveau hinsichtlich des Stands der Technik. Dadurch werden KMU leichter Opfer von Cyberkriminalität. Die Schäden reichen von Störungen im Betriebsablauf bis hin zur Vernichtung der gesamten unternehmerischen Existenz. Vorhandene Standardwerke zum Aufbau eines Informationssicherheitsmanagementsystems (ISMS), wie das IT-Grundschutz-Kompendium des BSI oder die Norm ISO/IEC 27001, stellen insbesondere für Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern eine große Herausforderung bzw. einen enormen Umsetzungsaufwand dar.

Was ist die DIN SPEC 27076?

Die DIN SPEC 27076 wurde vom BSI in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft sowie etwa 20 weiteren Partnern entwickelt. Bei der DIN SPEC 27076 handelt es sich um einen Beratungsstandard, der speziell auf die IT-Sicherheit kleiner Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern ausgerichtet ist. Eine ausführliche Beschreibung des CyberRisikoCheck nach DIN SPEC 27076 finden Sie auf der Seite des BSI.

Wir - Datenschutz Pöllinger GmbH - sind durch das BSI qualifiziert und dürfen die Software des BSI nutzen, um mit Ihnen als Berater einen CyberRisikoCheck nach DIN SPEC 27076 durchzuführen.

Wie wird der CyberRisikoCheck nach DIN SPEC 27076 durchgeführt?

Im Rahmen eines ca. ein- bis zweistündigen Interviews wird der Fragebogen mit 27 Fragen/Anforderungen aus sechs Themenbereichen u.a. mit Fragen zur Organisation, Informationssicherheit und IT-Sicherheit wie z.B. vorhandene Ressourcen (Software, Cloud-Dienste, Virenschutz, Firewall etc.) durch einen Mitarbeiter von uns durchgeführt. Das Interview kann online oder nach Terminvereinbarung vor Ort erfolgen. Das Unternehmen wird daraufhin überprüft, ob die Anforderungen an die Informations- und IT-Sicherheit erfüllt werden. Bei der Beantwortung der Fragen sensibilisieren wir Ihr Unternehmen und klären auch über Gefahren auf.

Für die Beantwortung der Fragen werden Punkte vergeben. Als Ergebnis erhält Ihr Unternehmen einen Bericht von uns mit der erreichten Punktzahl. Zusätzlich wird für jede nicht erfüllte Anforderung eine Handlungsempfehlung erstellt. Die Handlungsempfehlungen sind nach Dringlichkeit priorisiert. Mit dem Bericht erhält das Unternehmen eine Positionsbestimmung des eigenen IT-Sicherheitsniveaus und des Stands der Technik. Es wird aufgezeigt, welche Maßnahmen umgesetzt oder in Auftrag gegeben werden sollten.

Folgende Gründe sprechen für die Durchführung der DIN SPEC 27076:

  • Bewertung des IT-Sicherheitsniveaus
    Der Check ermöglicht eine strukturierte und transparente Analyse des aktuellen Ist-Zustandes. Er gibt einen Überblick über die technischen und organisatorischen Maßnahmen und welche ergriffen werden sollten, um die Informationssicherheit zu gewährleisten. Beispiele hierfür sind Verschlüsselung, Zugangskontrollen und regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter.
  • Identifikation von Schwachstellen
    Mit der DIN SPEC 27076 können potenzielle Sicherheitslücken in den IT-Systemen und -Prozessen frühzeitig analysiert werden, bevor sie von Angreifern ausgenutzt werden.
  • Rechts- und Normenkonformität
    Die Durchführung nach DIN SPEC 27076 hilft KMUs, sich an geltende Standards und gesetzliche Anforderungen (z. B. DSGVO, IT-Sicherheitsgesetz, NIS-2 etc.) anzupassen und damit rechtliche Risiken zu minimieren.
  • Erhöhung der Resilienz gegen Cyberangriffe
    Durch den Check können gezielte Maßnahmen abgeleitet werden, die das Unternehmen besser vor Cyberbedrohungen wie Ransomware, Phishing oder Datenverlust schützen.
  • Kosteneffiziente Lösungsansätze
    KMUs erhalten konkrete und praxisorientierte Empfehlungen, die individuell auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. Dadurch können sie zielgerichtet und ressourcenschonend in die Informationssicherheit bzw.  IT-Sicherheit investieren.
  • Vertrauen und Wettbewerbsvorteil
    Ein gutes IT- und Informationssicherheitsniveau stärkt das Vertrauen von Kunden, Geschäftspartnern und Lieferanten. Gleichzeitig verschafft es dem Unternehmen einen Vorteil gegenüber Wettbewerbern, die weniger gut aufgestellt sind.
  • Sensibilisierung der Mitarbeiter
    Der Check fördert die Bewusstseinsbildung innerhalb des Unternehmens. Da Mitarbeiter oft die erste Verteidigungslinie gegen Sicherheitsvorfälle sind, betont die DIN SPEC 27076 die Notwendigkeit von Schulungen. Diese sollen sicherstellen, dass die Mitarbeiter die Relevanz der IT- und Informationssicherheit verstehen und entsprechende Maßnahmen ergreift.

Ist die DIN SPEC 27076 eine IT-Sicherheitszertifizierung?

Die DIN SPEC 27076 ist keine vollständige Norm für ein umfassendes IT-Sicherheitsmanagementsystem. Folgendes ist zu beachten:

  • Die DIN SPEC 27076 ist nicht verbindlich: sie dient als Leitfaden, ist jedoch nicht zertifizierbar.
  • Die DIN SPEC 27076 erfüllt keine spezifischen NIS-2 Verpflichtungen: wie Vorfallsmeldung, Auditierbarkeit oder vollständige Risikomanagementprozesse.
  • Die DIN SPEC 27076 deckt nicht alle geforderten Maßnahmen ab, z. B. im Bereich der Sicherheitsüberwachung oder der Governance.

Ergänzende Maßnahmen für die NIS-2

Um die Anforderungen der NIS2 vollständig zu erfüllen, sollten Unternehmen die Ergebnisse des CyberRisikoChecks gemäß DIN SPEC 27076 um weitere Maßnahmen ergänzen:

  • Einführung eines ISMS (z. B. nach ISO 27001)
  • Entwicklung eines Notfallmanagements und Vorfallmeldesysteme
  • Regelmäßige Überprüfung und Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen.
  • Einhaltung branchenspezifischer Sicherheitsstandards.

Die DIN SPEC 27076 allein erfüllt nicht direkt die spezifischen Anforderungen der NIS-2-Richtlinie (EU-Richtlinie 2022/2555), kann jedoch eine wertvolle Grundlage für die Erfüllung dieser Anforderungen sein.

Die DIN SPEC 27076 kann als wertvolles Werkzeug dienen, um einen Einstieg in die Cybersicherheitsanforderungen der NIS2-Richtlinie zu finden. Sie erfüllt jedoch nicht alle Anforderungen der NIS-2-Richtlinie, sondern sollte in ein umfassenderes Sicherheitsmanagementsystem eingebettet werden, idealerweise mit zusätzlichen Maßnahmen, die den spezifischen Vorgaben der NIS2 entsprechen.

Fördermöglichkeiten für die Überprüfung der Informationssicherheit

Gerne können Sie eine Fördermöglichkeit bei der BAFA in Betracht ziehen. Weitere Informationen finden Sie hier

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